Mehr als Energiespeicher

Vor mehr als 200 Jahren hat Alessandro Volta die erste Batterie in Form der nach ihm benannten Volta’schen Säule erfunden. Heute finden sich Energiespeicher mit immer höherer Leistungsfähigkeit in fast allen Lebensbereichen. Am Ende ihrer Lebenszeit werden durch moderne Recyclingverfahren wertvolle Rohstoffe wiedergewonnen.  

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Von der Entsorgung zum Recycling

Batterien und Akkus enthalten wertvolle Rohstoffe, mitunter aber auch gefährliche Stoffe, die der Umwelt schaden können. Um dies zu verhindern und Sekundärrohstoffe wiedergewinnen zu können, müssen alte und defekte Batterien getrennt entsorgt werden. Von den hierfür vorgesehenen Rücknahmestellen im Handel, in Kommunen und im Gewerbe werden die Batterien zunächst einer Sortierung und dann dem Recycling zugeführt. 

Sammeln und entsorgen

Alte und defekte Batterien und Akkus können überall dort, wo Batterien verkauft werden, z. B. im Super-, Drogerie-, Elektro- oder Baumarkt, kostenfrei zurückgegeben werden. Sogenannte Industriebatterien, wie sie in E-Bikes, E-Scootern oder Fotovoltaikanlagen zum Einsatz kommen, können bei den jeweiligen Händlern unentgeltlich zurückgegeben werden. Auch die kommunalen Wertstoffhöfe nehmen alte Batterien und Akkus zurück. Weitere Rücknahmestellen finden sich bei gewerblichen Endverbrauchern.

 

Achtung!

Lithiumbatterien müssen aus Sicherheitsgründen vor der Entsorgung gesichert werden, z. B. durch Abkleben der Pole. Batterien, die in Elektrogeräten enthalten sind, müssen getrennt von diesen entsorgt werden.

 

Weitere Informationen, nützliche Tipps und Materialien stellen wir – mit den Rücknahmesystemen nach §7 BattG – auf der Webseite Batterie-zurück zu Verfügung.

Sortieren nach System

In Sortieranlagen werden die gesammelten Batterien nach ihren elektrochemischen Systemen getrennt. Dies ist notwendig, weil – je nach Batteriesystem und Inhaltsstoff der Batterie – unterschiedliche Recyclingverfahren zum Einsatz kommen. Für die fachgerechte Sortierung kommen mehrere Verfahrensschritte zum Einsatz: in der Regel erfolgt erst eine händische Vorsortierung und anschließend eine automatische Trennung nach Größe und elektro-chemischem System. Eines der hierfür genutzten Sortierverfahren ist z. B. die Röntgenmethode.  

Recyceln und wiederverwenden

In modernen Recyclinganlagen werden Altbatterien effizient recycelt und deren Bestandteile in den Produktionskreislauf zurückgeführt. Auch hier kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. In Elektrostahlöfen wird aus Alkalimangan- und Zink-Kohle-Batterien Zink und Stahl wiedergewonnen. In Elektrolichtbogenöfen werden Alkali-Mangan und Zink-Kohle-Batterien eingeschmolzen. Dabei entstehen neben Zink auch glasartige Schlacke und  Eisen-Mangan (bzw. Ferromangan), das hauptsächlich zur Herstellung von Eisenlegierungen verwendet wird. Die Sekundärrohstoffe werden z. B. für den Bau von Autos (Stahl), Straßen (Schlacke), Schubkarren (Zink), Bremsscheiben (Eisen-Mangan bzw. Ferromangan) oder Handys (Kobalt, Nickel) genutzt. Die Rückgewinnung von Lithium ist erst seit Kurzem möglich und noch nicht sehr verbreitet, sie gewinnt aber zunehmend an Bedeutung. 

Lithiumbatterien – brandaktuell

Ganz gleich ob Laptop oder Handy, Akkuschauber, E-Bike oder Photovoltaikanlage: Nahezu alle Geräte aus den Bereichen E-Mobilität, stationäre Energiespeicher und mobile Telekommunikation, aber auch Bau- und Gartengeräte enthalten Lithiumbatterien. Lithium ist ein sehr reaktionsfreudiges und leicht brennbares Metall, daher bergen diese Batterien bei unsachgemäßem Umgang Sicherheitsrisiken: Durch mechanische Beschädigungen oder Kurzschlüsse kann es zu Hitzeentwicklung kommen oder es können Brände entstehen, in deren Folge auch umwelt- bzw. gesundheitsgefährdende Stoffe austreten können. Daher gelten für die Sammlung und den Transport besondere Sicherheitsvorschriften, denen der GRS-Sicherheitsstandard Rechnung trägt.  

Auch wenn eine Lithiumbatterie auf den ersten Blick entladen erscheint, kann sie noch Energiemengen enthalten, die bei unsachgemäßem Umgang Gefahren bergen, wie: 

  • Kurzschlussgefahr 
  • Hitzeentwicklung 
  • Brand 
  • Austreten umwelt- und gesundheitsgefährdender Stoffe 

Für eine möglichst lange und gefahrlose Nutzung gilt: 

  • Ladung nur in dafür vorgesehen Ladestationen 
  • Lagerung in sauberer und trockener Umgebung bei Temperaturen von 10 bis 30 °C  
  • Vermeidung einer zu starken Erwärmung (z. B. durch äußere Einwirkung oder Überlastung) 
  • Vermeidung einer Tiefenentladung   

Erkennungsmerkmale einer beschädigten Batterie bzw. eines Akkus sind z. B.: 

  • beschädigtes oder erheblich verformtes Gehäuse 
  • Anlaufstellen an Metallteilen der Batterie 
  • Schmelzstellen am Kunststoffgehäuse 
  • Erwärmung des Akkus in abgeschaltetem Zustand 
  • Auslaufen des Akkus 
  • durch das Batteriemanagementsystem (BMS) als defekt identifizierte Zellen 

Ebenso wie alle anderen Batterien dürfen Lithiumbatterien keinesfalls über den Restmüll entsorgt werden.

  • Kleine Lithiumbatterien bis zu 500 g können wie herkömmliche Batterien in hierfür vorgesehenen Sammelbehältern im Handel und in Wertstoff- und Recyclinghöfen zurückgegeben werden. 
  • Lithiumbatterien ab 500 g müssen separat abgegeben werden, um eine sichere Erfassung durch die Rücknahmestellen gewährleisten zu können. 
  • E-Bike-Akkus können im Fahrradfachhandel, Batterien aus PV Anlagen über den Elektrohandel bzw. Handwerksbetriebe zurückgegeben werden. Auch zahlreiche Wertstoffhöfe der Kommunen nehmen alte Akkus an.  
  • Um Kurzschlüsse und einen möglichen Brand zu vermeiden, müssen die Pole und lose Kabel und Kabelenden z.B. mit Klebeband abgeklebt werden.